Das BioDiversum am MPI-NAT
65 Prozent weniger Vögel seit 1965, 80 Prozent weniger Insekten seit 1980 – diese Entwicklung in Deutschland ist alarmierend und muss gestoppt werden. Unser Institut will mit dem Biotop-Projekt am Faßberg, dem BioDiversum, aktiv dazu beitragen.
Es ist eine ökologische Katastrophe, deren Bedeutung in den letzten Jahren auch in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gelangt ist: Der massive Rückgang von Vögeln und Insekten – sowohl an Arten als auch an Individuen – bedroht die Natur, wie wir sie kennen, und damit ganz konkret unsere Lebensgrundlage. Das Phänomen ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern Teil eines weltweiten, rapiden Verlusts an Tier- und Pflanzenarten. Rund eine Million Spezies sind vom Aussterben bedroht. Das liegt vor allem an der immer intensiveren Landwirtschaft sowie dem Flächenverlust durch Überbauung, Besiedlung und Verkehr, der Pflanzen und Tiere gleichermaßen trifft.
Inzwischen stellen sich zahlreiche Organisationen und Initiativen dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegen. Auch unser Institut wird aktiv: 2019 starteten wir unser Biotop-Projekt BioDiversum – Biotop am Faßberg-Campus des MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften (ehemals MPI für biophysikalische Chemie). Auf dem Institutsgelände am Göttinger Faßberg erschufen wir ein vielfältiges Biotop – einen auf die Bedürfnisse von Tieren und Pflanzen zugeschnittenen Lebensraum. Ziel ist es, die Lebensbedingungen für heimische Insekten, Vögel und viele andere – auch gefährdete – Arten signifikant zu verbessern.
Das Projekt umfasst eine ganze Reihe an Maßnahmen: das Anbringen von über hundert Nistkästen, das Säen von Wildblumenwiesen, die Neugestaltung von Brachflächen und Beeten rund um das Institut durch Bepflanzen mit insektenfreundlichen Stauden und das Anlegen einer Streuobstwiese. Herzstück des BioDiversums ist ein neu geschaffener etwa 900 Quadratmeter großer Teich, der nachhaltig mit Oberflächenwasser gespeist wird.
Eine Übersicht aller Maßnahmen finden Sie hier.