Nobelpreise 

Bereits drei Mal wurde mit dem Nobelpreis die höchste wissenschaftliche Auszeichnung für Forschungsarbeiten vergeben, die an unserem Institut geleistet wurden – einer in jeder Forschergeneration:


Stefan Hell

wurde 2014 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Mit seiner Erfindung der STED (Stimulated Emission Depletion)-Mikroskopie und verwandter Verfahren revolutionierte Stefan Hell die Lichtmikroskopie. Herkömmliche Lichtmikroskope haben eine Auflösungsgrenze, die durch die Wellennatur des Lichts bedingt ist: Objekte, die weniger als 200 Nanometer (millionstel Millimeter) voneinander entfernt sind, können nicht mehr getrennt wahrgenommen werden. Stefan Hell hat als Erster einen Weg gefunden, diese Abbesche Auflösungsgrenze von Lichtmikroskopen radikal zu unterlaufen – mit einem völlig neuen Konzept. Bei der von ihm erfundenen und zur Anwendungsreife entwickelten STED-Mikroskopie ist es erstmals möglich, Strukturen in einer Zelle mit einer heute bis zu zehnmal besseren Detailschärfe im Vergleich zu herkömmlichen Fluoreszenzmikroskopen zu beobachten. Biologen und Mediziner können mit diesen Verfahren tiefer in den Nanokosmos lebender Zellen blicken als je zuvor.

Portal zum Nobelpreis für Chemie 2014
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Erwin Neher und Bert Sakmann

wurde 1991 der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen. Im Jahr 1976 entwickelten die beiden Max-Planck-Forscher eine Methode, mit der sich zum ersten Mal der außerordentlich schwache elektrische Strom durch einen einzigen geöffneten Ionenkanal in einer Nervenzellmembran messen ließ – die sogenannte Patch-Clamp-Technik. Ionenkanäle – porenbildende Proteine – sind in der äußeren Membran fast aller Zelltypen eingebaut. Sie spielen nicht nur eine Rolle bei der Signalweiterleitung im Nervensystem. Auch Blut-, Immun- oder Leberzellen nutzen Ionenkanäle zur Kommunikation. Diese Nanomaschinen in der Membran sind daher keine reine »Nervensache«, sondern spielen in den verschiedenen Nachrichtensystemen in unserem Körper eine universelle Rolle. Die Patch-Clamp-Technik revolutionierte die elektrophysiologische Forschung und wird heute standardmäßig in Labors weltweit eingesetzt.

zur Emeritus-Gruppe von Erwin Neher



Manfred Eigen

erhielt 1967 den Nobelpreis für Chemie. Ihm war es gelungen, den Verlauf sehr schneller chemischer Reaktionen zu verfolgen, die sich im Bereich von unter einer Millisekunde bis hin zu einer Nanosekunde (dem milliardsten Teil einer Sekunde) abspielen. Er durchbrach damit eine grundlegende Grenze, denn solche sehr schnellen Reaktionsabläufe wurden bis dahin für unmessbar gehalten. Seine Arbeiten sind weit über die Chemie hinaus von fundamentaler Bedeutung.

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