Live aus dem Falkenkasten

Live aus dem Falkenkasten

Zwei erfolgreiche Bruten in den letzten drei Jahren: Ein Turmfalkenpaar zieht inzwischen regelmäßig seinen Nachwuchs auf unserem Faßberg-Campus auf. Doch wie läuft so eine Brut und Aufzucht ab? Dank unserem Falkenkasten mit integrierter Kamera können wir das nun herausfinden!

Gebaut von unserer Tischlerei und mit Technik ausgestattet von unserem IT und Elektronik Service war der neue Falkenkasten Mitte März einzugsbereit. Bald darauf hat das Falkenpaar den Kasten hoch oben an Turm 6 bezogen. Am 15. April legte das Turmfalkenweibchen dann sein erstes Ei. Hier können Sie live verfolgen, wie es mit unserer Falkenfamilie weitergeht.

Keine Falken in Sicht? Die ersten Jungvögel haben am Donnerstag, den 20. Juni, unseren Falkenkasten verlassen. Am Montag, den 24. Juni, hat auch der letzte Nachzügler den ersten Flugversuch unternommen. Nur noch vereinzelt haben Turmfalken kurz im Kasten vorbeigeschaut. Den Livestream haben wir daher Mitte Juli für diese Saison beendet. Ein Rückblick mit den besten Momenten folgt, bleiben Sie gespannt.

 

Gut zu wissen:
1. Unterscheidung Männchen / Weibchen: Das Turmfalkenmännchen erkennen Sie an seinem hellgrauen Kopf und den hellgrauen Schwanzfedern mit schwarzer Endbinde. Das Weibchen ist einheitlich rotbraun gefärbt mit dunklen Querbändern an Rücken und Schwanz.
2. Eiablage: ​Turmfalken legen in der Regel drei bis fünf (maximal sieben) Eier im Abstand von ein bis zwei Tagen. Unser Turmfalkenweibchen hat am 15. April mit der Eiablage begonnen und insgesamt sechs Eier gelegt.
3. Brüten & Schlüpfen: Das „feste“ Bebrüten – hauptsächlich durch das Weibchen – beginnt erst ab dem vorletzten oder letzten Ei, damit möglichst alle Küken gleichzeitig schlüpfen. Während der Brutzeit wird das Weibchen vom Männchen mit Nahrung, wie zum Beispiel Mäusen, versorgt. Die Jungen schlüpfen nach etwa 27 bis 29 Tagen. Unsere ersten vier Küken sind am Montag, den 20. Mai, geschlüpft. Die beiden „Nachzügler“ folgten an den darauffolgenden Tagen.
4. Aufzucht: Es ist ganz natürlich, dass nicht immer alle Vogelküken das Nest verlassen. Die kleinsten und schwächsten der Geschwister haben es meist schwer, sich durchzusetzen. Der Bruterfolg hängt stark von Nahrungsangebot und Witterung ab. Auch kann es passieren, dass verstorbene Küken an die übrigen Jungen verfüttert werden – was grausam klingt, ist für die Elterntiere normal und sinnvoll in Anbetracht der aufwendigen Futterbeschaffung. So erhöhen sie die Überlebenschancen für die restlichen Jungtiere.
5. Auszug: Nach etwa vier Wochen Aufzucht machen die Jungen ihre ersten Flugübungen – sie werden flügge und in den weiteren Wochen Schritt für Schritt selbstständiger, bis sie bereit sind, eigenständig zu jagen und sich ein eigenes Revier zu suchen. Die jungen Falken werden dann nicht mehr von ihren Eltern gefüttert. Nur sporadisch wird noch im „Elternhaus“ übernachtet, auch die Eltern selbst schauen nur noch selten vorbei. Meist im Juli / August löst sich das Familienband nach und nach auf und der Nachwuchs fliegt aus in die große weite Welt.

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