Kunst am Fassberg Bilder und Objekte von Christa Mayr

11. April 2017

In seiner Ausstellungsserie Kunst am Fassberg präsentiert das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie Gemälde, Grafiken und Objekte der Künstlerin Christa Mayr aus Mering bei Augsburg. Die Ausstellung Zeichen der Erinnerung ist vom 22. April bis 16. Mai 2017 im Institutsfoyer montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr frei zugänglich. Die Eröffnung findet am Samstag, den 22. April 2017, um 16 Uhr statt. Die Kunsthistorikerin Caren Schweder wird eine Einführung in das Werk Christa Mayrs geben. Ömür Kazil umrahmt die Vernissage musikalisch mit Solostücken für Fagott.

Christa Mayr präsentiert in ihrer Ausstellung einen Querschnitt durch ihr vielgestaltiges künstlerisches Werk. Die Sichtung und Auswahl der Werke bot ihr eine Rückschau auf ihr künstlerisches Schaffen und war damit ein kreativer Akt des Erinnerns: So entstand der Ausstellungstitel Zeichen der Erinnerung.

Neben einigen frühen textilen Arbeiten, die als Vorarbeiten und Materialmuster für öffentliche Aufträge entstanden, werden Aquarelle gezeigt, die Christa Mayr kontinuierlich seit vielen Jahren anfertigt. Bei ihren Gemälden arbeitet die Künstlerin bevorzugt mit Acrylfarben, die sie mit Spachteln oder breiten Pinseln auf festem Untergrund in mehreren Schichten aufträgt und so dichte Farbräume entstehen lässt. In diese fügt sie mit lockerem Gestus farbige Akzente ein, setzt schwungvoll Zeichen, integriert Schrift oder Textpassagen. Unter den Objekten sind die Süßen Erinnerungen hervorzuheben, mit Rezeptfragmenten beschriebene Backbretter, sowie der Lebensweg, eine aus Holzständern bestehende Anordnung, die mit Kleidungsstücken aus verschiedenen Lebensstufen drapiert ist und einen Lebensweg exemplarisch nachzeichnet.

„Bilder sind für Christa Mayr Geschenke an sich selbst und an andere. Sie erreicht mit ihnen sehr unterschiedliche Menschen und stellt neue Kontakte und Beziehungen her. Viele Betrachter fühlen sich von ihren Werken angesprochen: Sie wecken Empfindungen oder lösen Assoziationen aus, nur wenige lassen sie unberührt“, berichtet die Kunsthistorikerin Renate Miller-Gruber über die Arbeiten der Künstlerin. „Durch das Malen verarbeitet Christa Mayr eigene Erinnerungen und Erfahrungen, Erfolge und Niederlagen, ihre Auseinandersetzung mit Zeit und Vergänglichkeit, also mit den entscheidenden Fragen des Lebens. Diese meditative Seite ist ein Schlüssel zu ihrer Kunst. Ihre Bilder lassen nicht nur ein souveränes Spiel mit Formen und Strukturen erkennen. Sie sind auch eine sehr persönliche Wahrnehmung ihrer Lebenswelt. Letztlich geht es Christa Mayr um eine Suche nach Sinn und Inhalten. So ist ihre Malerei nicht lediglich als ein technischer, sondern vielmehr als ein geistiger Reifeprozess zu verstehen. Das Eigentliche ihrer Kunst besteht in der Abstraktion und der Reduktion auf das Wesentliche, was sowohl den analysierenden als auch den meditativen Betrachter anzusprechen vermag.“ (un)

Über Christa Mayr

Christa Mayr ist als freischaffende Künstlerin in Mering bei Augsburg tätig. An der Akademie der Bildenden Künste in München studierte sie angewandte Kunst und Gebrauchsgrafik und wurde Meisterschülerin bei dem Architekten und Gestalter Paolo Nestler. Nach zwei Semestern an der Kunstgewerbeschule in Basel kehrte Christa Mayr in die Textilwerkstätten der Akademie zurück und erlernte die Gobelinweberei bei Paula Preisinger. 1968 richtete sie sich ein eigenes Atelier in Mering ein, wo sie Bilder, Teppiche, textile Objekte und Reliefs schuf. Für verschiedene Auftraggeber entwickelte sie integrative Farb- und Gestaltungskonzepte für den Innen- und Außenbereich. 1993 wandte sie sich der Kunstpädagogik zu und gründete die Malschule Christa Mayr, in der sie Seminare und fortlaufende Kurse für Erwachsene und Kinder anbietet.

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