Update läuft: Ausbildung in der IT
Eine Ausbildung als Fachinformatiker*in für Systemintegration an einem wissenschaftlichen Institut? Am MPI-NAT ist dies neben acht weiteren Ausbildungsberufen in den Werkstätten, der Tierhaltung und der Verwaltung möglich. In der Artikelserie „Ausbildung am MPI-NAT“ verraten wir Ihnen, was die Lehre in den unterschiedlichen Bereichen bei uns besonders macht.
Wer kann sich heute noch einen Alltag ohne Computer vorstellen? Wir nicht! Was würden wir hier am MPI-NAT nur ohne unsere Computer und IT-Expert*innen machen, die sie einrichten, warten und reparieren? Dank der 16 Mitarbeitenden unseres IT-Services, darunter drei Auszubildende, sind wir in diesem Bereich zwar gut aufgestellt. Doch in den letzten Jahren ist für sie eine entscheidende und komplexe Aufgabe hinzugekommen: die Datensicherheit. Um diese Herausforderung zu meistern, müssen sie ständig am Ball bleiben und brauchen permanent personelle Unterstützung. Dafür bildet unser IT und Elektronik Service (ITES) unter anderem auch Fachinformatiker*innen für Systemintegration aus.

Wissen weitergeben
„Wir stellen die IT-Infrastruktur bereit, richten Arbeitsplätze ein, verwalten Server, betreuen Netzwerke und sorgen für IT-Sicherheit“, erzählt Andreas Issleiber, Leiter des ITES am MPI-NAT. Auch die Installation und Konfiguration komplexer IT-Systeme, der IT-Support und vieles mehr gehören dazu. „Unser Aufgabenspektrum ist vielfältig und abwechslungsreich.“ All das lernen die angehenden Fachinformatiker*innen auch während ihrer Ausbildung.
Sven Kinzel hat den Ausbildungsberuf 2010 am Institut eingeführt: „Seitdem haben bereits zwölf Auszubildende erfolgreich abgeschlossen.“ Er und sein Kollege Felix Kassner, ein ehemaliger Azubi, der heute ebenfalls ausbildet, geben viel Wissen und Erfahrung an ihre Auszubildenden weiter.
Am MPI-NAT arbeiten die Auszubildenden von Anfang an im Tagesgeschäft mit und lernen alle Inhalte eines Rahmenlehrplans anhand der täglichen Anfragen. „Wir machen das nicht strikt nach Reihenfolge, wie das in der Industrie oft der Fall ist“, sagt Kinzel. „Dadurch schaffen wir ein flexibles und freies Arbeitsumfeld.“ So lernen die Azubis auch viel über den reinen Lehrplan hinaus.
Learning by doing

Yannick Trolldenier, Azubi im dritten Lehrjahr, hat vom ersten Tag an eigenständig mitgearbeitet. „Wir haben ein Ticketsystem, dort suche ich mir eine Aufgabe aus, bei der ich eine grobe Vorstellung habe, wie ich sie angehen könnte.“ So kann er selbst ausprobieren, was er schon kann und sich mit Hilfe seiner Kolleg*innen in alles Neue einarbeiten. Issleiber betont: „Diese Freiheiten führen bei uns aber nicht zu einer nachlässigen Hängematten-Situation – ganz im Gegenteil. Wir haben diese Freiheiten und trotzdem sehr gute Ergebnisse.“
Die Ergebnisse und das hohe Niveau der Ausbildung spiegeln sich auch in den Erfolgen der letzten Jahre wider: Die Max-Planck-Gesellschaft zeichnete den ITES für sein innovatives Ausbildungskonzept mit dem Ausbildungsstättenpreis aus. Darüber hinaus erhielten drei Auszubildenen für ihre herausragenden beruflichen und schulischen Leistungen sowie für ihre persönliche Entwicklung und ihr soziales Engagement jeweils einen Azubipreis.
Gemeinsam stark
„An meiner Ausbildung gefällt mir besonders, dass hier im ITES und im gesamten Institut alle freundlich miteinander umgehen“, berichtet Maurice Ahlborn, Azubi im zweiten Lehrjahr. Anders als in vielen IT-Berufen arbeitet Ahlborn nicht allein, sondern viel im Team. Zusätzlich ist er im gesamten Institut unterwegs und tauscht sich intensiv mit den Nutzer*innen aus. „Dabei motiviert mich, dass ich direkt positives Feedback für meine Arbeit bekomme.“

„In anderen Unternehmen verlassen die IT-Mitarbeitenden selten das Büro und ihre Kund*innen sind nur Namen auf einem Zettel“, erklärt Kinzel. „Wir kennen unsere Kund*innen persönlich.“ Das hat einen weiteren Vorteil: Die ausgelernten Azubis des MPI-NAT können überall sofort eingesetzt werden; die MPI-NAT-Ausbilder müssen Azubis anderer Betriebe im Umgang mit Kund*innen erst einmal schulen.
Ein kostenloser Englischkurs für die technischen Auszubildenden bereitet sie außerdem auf den internationalen IT-Alltag am Institut vor. „Wir lernen Fachbegriffe und trainieren Servicegespräche“, erzählt Trolldenier.
Sichere Zukunft
Für technisch begeisterte Menschen, die zuverlässig und kommunikationsstark sind, ist der Beruf als Fachinformatiker*in für Systemintegration genau das Richtige. Geholfen hat Ahlborn auch, dass er sich schon privat mit Computern beschäftigt hat. Ein weiterer Pluspunkt: „Maurice hat vor der Ausbildung ein Jahrespraktikum bei uns absolviert. So wussten wir, dass er gut ins Team passt“, erzählt Kinzel. „Ein Praktikum ist immer von Vorteil.“
Trolldenier beendet seine Ausbildung in wenigen Wochen und weiß schon, wie es für ihn weitergeht: Er wird am MPI-NAT bleiben. „Unser Ziel ist es, unsere Absolvent*innen zu übernehmen. Wenn das nicht möglich ist, versuchen wir ihnen eine Perspektive in anderen Abteilungen oder einem anderen MPI zu bieten“, sagt Issleiber. Sollte das jedoch mal nicht klappen, gibt Issleiber mit auf den Weg: „Als ausgebildete*r Fachinformatiker*in findet man immer einen Job. Die Jobsicherheit ist viel größer als in anderen Berufen und das wird in den nächsten Jahren auch so bleiben.“ (jp)