Peter Hegemann mit diesjähriger Karl Friedrich Bonhoeffer Award Lecture geehrt

9. Mai 2016

Mit der Karl Friedrich Bonhoeffer Award Lecture würdigt das Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie in diesem Jahr Peter Hegemann, Professor für Experimentelle Biophysik an der Humboldt-Universität Berlin. Er wird damit für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Optogenetik und neurooptischen Technologien ausgezeichnet. Der Vortrag des Biophysikers mit feierlicher Überreichung der Bonhoeffer-Medaille findet am Mittwoch, 11. Mai 2016, um 14 Uhr im Manfred-Eigen-Saal des Instituts statt. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Der Preisträger Peter Hegemann gehört zu den Entdeckern der sogenannten Channelrhodopsine, einer Familie von lichtaktivierten Ionenkanälen. Ionenkanäle – porenbildende Proteine – sind in der äußeren Membran fast aller Zelltypen eingebaut und spielen bei der Signalweiterleitung zwischen Zellen eine universelle Rolle. Hegemann wird in seinem Vortrag mit dem Titel „Channelrhodopsin and new inhibitory optogenetic approaches“ seine neuesten Forschungsergebnisse zu lichtaktivierten Ionenkanälen vorstellen. Darüber hinaus wird er über die Anwendung von Channelrhodopsinen in der Optogenetik berichten. So ist es Hegemann und seinem Team beispielsweise gelungen, das Licht-Absorptionsspektrum oder das elektrische Schaltverhalten von Channelrhodopsine so zu verändern, dass sie neue Wege für die neuronale Forschung eröffnen. Neurowissenschaftler setzen Channelrhodopsine beispielsweise ein, um mithilfe optischer Techniken Schaltkreise im Gehirn und deren Beitrag zum Verhalten von Tieren zu verstehen. 

Hegemann studierte in Münster und München Chemie und promovierte 1984 in München. Von 1984 bis 1985 forschte er als Postdoktorand in der Arbeitsgruppe von Dieter Oesterhelt am MPI für Biochemie, gefolgt von einem Forschungsaufenthalt an der Universität Syracuse (USA). Im Jahr 1986 kehrte er als Leiter einer Arbeitsgruppe zurück an das MPI für Biochemie. Von dort wurde er auf eine Professur an die Universität Regensburg berufen. 2004 folgte er einem Ruf als Professor für Experimentelle Biophysik an die Humboldt-Universität Berlin. 

Über die Karl Friedrich Bonhoeffer Award Lecture

Bereits seit dem Jahr 2004 lädt das MPI für biophysikalische Chemie regelmäßig renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, im Rahmen der Karl Friedrich Bonhoeffer Lecture über ihre neuesten Forschungsergebnisse zu berichten. Seit dem Jahr 2016 wird diese Reihe als Karl Friedrich Bonhoeffer Award Lecture weitergeführt, um herausragende Forscherinnen und Forscher für ihre wissenschaftlichen Erfolge zu ehren. Sie ist mit der Verleihung einer Medaille und einem Preisgeld von 5000 Euro verbunden. Die Vortragsreihe wurde nach Karl Friedrich Bonhoeffer benannt, der als einer der ersten in den Naturwissenschaften einen interdisziplinären Ansatz verfolgte. (cr)

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