Karl Friedrich Bonhoeffer

Das Vorgängerinstitut unseres heutigen Instituts trug den vollständigen Namen Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie – Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut. Karl Friedrich Bonhoeffer war Physikochemiker und erster Direktor des Göttinger Max-Planck-Instituts für physikalische Chemie, das 1949 von der Max-Planck-Gesellschaft neu gegründet wurde. Aus diesem Institut –und dem später in Göttingen gegründeten Max-Planck-Institut für Spektroskopie – ging 1971 das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie hervor.
Der Physikochemiker Karl Friedrich Bonhoeffer verfolgte bereits früh einen stark interdisziplinären Ansatz und wandte physikalisch-chemische Methoden auch auf biologische Fragestellungen an. Geboren am 13. Januar 1899 in Breslau, promovierte er bei dem Nobelpreisträger Walther Nernst. Anschließend begann er unter Fritz Haber am physikalisch-chemischen Institut der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft eine Serie von spektroskopischen, photochemischen und kinetischen Arbeiten, mit denen er 1927 habilitiert wurde. Er wurde apl. Professor an der Berliner Universität und entdeckte dort den Parawasserstoff.
Mit 31 Jahren erhielt Bonhoeffer einen Ruf an die Frankfurter Universität, wo er sich vor allem mit der Untersuchung und Herstellung von mit Deuterium angereichertem, sogenanntem „schweren“, Wasser beschäftigte. 1934 übernahm er den physikalisch-chemischen Lehrstuhl an der Universität Leipzig. Nach dem zweiten Weltkrieg engagierte sich Bonhoeffer stark für den Wiederaufbau der beiden physikalisch-chemischen Institute in Berlin, an denen er früher gearbeitet hatte. 1949 übernahm er die Leitung des neu gegründeten Max-Planck-Instituts für physikalische Chemie in Göttingen, wo er bis zu seinem Tod am 15. Mai 1957 an Nervenmodellen und Membranpotentialen forschte.