Palmdelphin macht Endothellzellen widerstandsfähiger gegen Belastung
Unsere Herzklappen vollbringen mechanische Höchstleistungen. Bei jedem Herzschlag – etwa 100.000 Mal am Tag – öffnen und schließen sie sich. Wie Ventile kontrollieren sie dabei den Blutstrom durch unser Herz. Eine der am stärksten beanspruchten Herzklappen ist die sogenannte Aortenklappe. Mit zunehmendem Alter kann diese verengen, beispielsweise, indem sich Kalk oder Cholesterin ablagern. Ist die Herzklappe so stark verengt, dass es zu Luftnot bei Belastung oder sogar in Ruhe kommt, bleibt Betroffenen meist nur das chirurgische Einsetzen einer Klappenprothese.
Bisher sind drei Proteine bekannt, die daran beteiligt sind, dass sich eine Aortenklappen-Verengung entwickelt. Eines davon ist Palmdelphin. Wir haben herausgefunden, dass das Palmdelphin-Protein direkt auf die Endothelzellen wirkt. Diese Zellschicht überzieht die Oberfläche der Herzklappen und bildet die innerste Zellschicht der Blutgefäße. Ein Mangel dieses Proteins wirkte destabilisierend auf die Endothelzellen. Dies führt dazu, dass sie mechanischen Belastungen durch den Blutstrom weniger gut standhalten. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass gestörte Endothelzellen eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung einer Aortenklappen-Erkrankung spielen. Die Erkenntnisse verbessern unser Verständnis der Krankheitsprozesse der Herzklappen. Darüber hinaus lassen unsere Befunde vermuten, dass Palmdelphin nicht nur bei der Aortenklappen-Verengung eine Rolle spielt, sondern auch bei der Arterienverkalkung.