Förderung der International Max Planck Research School for Genome Science verlängert
Für sechs weitere Jahre fördert die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) die International Max Planck Research School for Genome Science (IMPRS-GS). Das Göttinger Promotionsprogramm kombiniert experimentelle und computergestützte Verfahren, um junge Wissenschaftler*innen auf dem Gebiet der Genomforschung auszubilden.
„Mit unserem Promotionsprogramm entwickeln wir das interdisziplinäre Zukunftsfeld der Genomwissenschaften in Göttingen“, sagt Patrick Cramer, Initiator und Sprecher der IMPRS-GS sowie Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. „Die IMPRS trägt bereits nach wenigen Jahren dazu bei, den Göttingen Campus als exzellenten Standort für die Genomforschung noch sichtbarer zu machen. Auch in Zukunft wollen wir unsere Promotionsstudierenden hier erstklassig ausbilden.“ Dank der Förderung durch die MPG ist die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftler*innen im Feld der Genomwissenschaften nun für die nächsten sechs Jahre am Standort Göttingen gesichert.
Bedingt durch technologische Fortschritte hat sich das Feld der Genomforschung in den letzten 20 Jahren maßgeblich gewandelt. Vor allem die Technik der sogenannten Hochdurchsatzexperimente erhöht die Menge der messbaren Daten erheblich. Während früher die Analyse einzelner Gene, RNAs oder Proteine im Fokus der Genomforschung stand, werden nun zelluläre Systeme und Organismen untersucht. Diese Entwicklung verlangt nach neuen Arbeitsmethoden und Fachkompetenzen in der Forschungsarbeit. Die IMPRS-GS soll Promotionsstudierenden die Möglichkeit geben, in erstklassigen Forschungsprojekten an der Schnittstelle zwischen experimenteller und computergestützter Biologie zu arbeiten. „Wir wollen erreichen, dass die kommende Generation von Forschenden in den Genomwissenschaften nicht nur Fachkenntnis in einer Disziplin erwerben, sondern gleichzeitig die Sprache anderer Disziplinen verstehen“, erklärt Henriette Irmer, Koordinatorin der IMPRS-GS, den interdisziplinären Ansatz des Programms.
2017 gründeten die drei Max-Planck-Institute für biophysikalische Chemie, für Dynamik und Selbstorganisation und für Experimentelle Medizin in Kooperation mit der Universität Göttingen die IMPRS-GS, um experimentelle und theoretische Disziplinen der Genomforschung in Göttingen besser zu verzahnen. Weiter beteiligt sind das Deutsche Primatenzentrum, das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung in Göttingen.
Im Zuge der Begutachtung bescheinigt die MPG der Research School jetzt „hochgradig innovativ“ zu sein. Die Gesamtentwicklung und Leistungen des Programms, die institutsübergreifende Zusammenarbeit sowie das „dynamische und kohäsive Umfeld“ für die Doktorand*innen seien beeindruckend.
Zurzeit sind 67 Promovierende in der IMPRS-GS organisiert, etwa 20 sollen in Zukunft pro Jahr aufgenommen werden. Das Fächerspektrum der Doktorand*innen erstreckt sich von Lebenswissenschaften über Computerwissenschaften zu Mathematik, Statistik oder Physik. Mit einem Anteil von 70 Prozent ausländischen Studierenden setzt das Programm nicht zuletzt auch auf eine starke internationale Vernetzung.
Über die International Max Planck Research Schools
Bereits seit 2000 baut die MPG zusammen mit deutschen Universitäten ein stetig wachsendes Netzwerk aus Promotionsprogrammen auf. Ziel dieser Research Schools ist es, besonders begabte internationale und deutsche Nachwuchswissenschaftler*innen durch hervorragende Forschungsmöglichkeiten zu gewinnen und zu fördern. Derzeit unterhält die MPG deutschlandweit 68 IMPRS mit mehr als 3.000 Promovierenden aus über 120 Nationen.