Klang - Farbe - Form
Bilder von Rusné Mataityté

6. bis 30. September 2001

Die litauische Malerin und Violinsolistin schreibt zu ihrer Ausstellung: "Ich wurde in Vilnius, der Hauptstadt meines Heimatlandes Litauen geboren. Aufgewachsen bin ich in der Künstlerfamilie eines Musikers und einer Bühnenbildnerin, und diese beiden Kunstzweige haben meine ganze Kindheit verflechtend begleitet."

Nach ihrem Abschluss am Vilnauer Ciurlionis Kunstgymnasium rückte die Musik in den Vordergrund ihrer Ausbildung. Sie studierte bei Prof. Klimov am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau und später dann bei Prof. Bezrodny, gewann Preise bei internationalen Wettbewerben (David Oistrach, 1988; Louis Spohr, 1991), unterrichtete vorübergehend am Kunstgymnasium in Vilnius und wurde schließlich als 1. Konzertmeisterin Mitglied des Göttinger Symphonieorchesters und des Göttinger Kammerorchesters. Seit 1994 lebt Rusné Mataityté in Oxford, England, wo sie zahlreichen internationalen solistischen und kammermusikalischen Verplichtungen nachkommt. Sie konzertierte in Litauen, Russland, Österreich, Holland, England, Yugoslavien und USA. Zusammen mit ihrer Klavierpartnerin M.J.Zimmermann ist sie Mitbegründerin des "Kaskados Musikfestivals" in Kassel.

Ihre malerische Ausbildung begann Rusné Mataityté sehr früh unter der Obhut ihrer Mutter, Dalia Mataitiene, einer berühmten litauischen Bühnenbildnerin und Graphikerin. Sie schreibt dazu: "Indem ich eine gute Möglichkeit hatte, den ganzen Zauber des Kunstschaffens in der nächsten Umgebung zu erleben, umringt von der Musik und den Bildern von Mikalojus Ciurlionis, bewunderte ich den Wiener Jugendstil, Klimt, die japanische Graphik, die abstrakte Welt von Kandinsky. Das alles passte gut zu meinen Bestrebungen in den musikalischen Interpretationen. Der Klang von Farben und Formen hilft auf wunderbare Weise, eine unzerstörbare Harmonie zu finden."


Biografie

Rusné Mataityté geboren am 7.9.1962 in Vilnius, Litauen. Seit 1989 verheiratet, 2 Kinder.
Adresse: 3 Marriott Close, Oxford OX2 8NT, UK.

  • 1980 Abschluss am Vilnauer M.K.Ciurlionis Kunstgymnasium
  • 1980-1986 Studium am Moskauer P.Tschaikowsky Konzervatorium bei Prof. Klimov.
  • 1986-1988 Aufbaustudium bei Prof. Bezrodny.
  • Preisträgerin der Internationalen D.Oistrach (1988) und L.Spohr (1991) Wettbewerbe.
  • 1988-1990 Lehrerin am Kunstgymnasium in Vilnius
  • 1. Konzertmeisterin im Göttinger Symphonieorchester. Gleichzeitig Konzertmeisterin und Solistin des Göttinger Kammerorchesters.
  • seit 1994 lebt Rusné Mataityté in Oxford, England, wo sie ihren zahlreichen internationalen solistischen und kammermusikalischen Verplichtungen nachkommt. Sie konzertierte in Litauen, Russland, Österreich, Holland, England, Yugoslavien und USA. Zusammen mit ihrer Klavierpartnerin M.J.Zimmermann ist sie Mitbegründerin des "Kaskados Musikfestivals" in Kassel.
  • seit 1995 hat sie für die bekannten Aufnahmefirmen ASV (England)und BIS (Schweden) 3 CDs eingespielt.


Ihre malerische Ausbildung begann sehr früh unter der Obhut ihrer Mutter, Dalia Mataitiene, einer berühmten litauischen Bühnenbildnerin und Graphikerin.


Einzelausstellungen

  • 1990: Galerie "Vartai", Vilnius
  • 1995: Schloss Nienover
  • 1997: Rathaus, Alfeld
  • 1998: "Kaskados" Festival, Emmaus Kirche, Brasselberg, Kassel
  • 1998: St. Lukas Kirche, Bad-Wildungen
  • 2000: Sandershausen-Niestetal, Kassel
  • 2001: Ohm’sches Haus, Dannenberg
  • 2001: Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen

Klang - Farbe - Form

Die litauische Malerin und Violinsolistin schreibt zu ihrer Ausstellung:

Ich wurde in Vilnius, der Hauptstadt meines Heimatlandes Litauen geboren. Aufgewachsen bin ich in der Künstlerfamilie eines Musikers und einer Bühnenbildnerin, und diese beiden Kunstzweige haben meine ganze Kindheit verflechtend begleitet.
Indem ich eine gute Möglichkeit hatte, den ganzen Zauber des Kunstschaffens in der nächsten Umgebung zu erleben, umringt von der Musik und den Bildern von Mikalojus Ciurlionis, bewunderte ich den Wiener Jugendstil, Klimt, die japanische Graphik, die abstrakte Welt von Kandinsky.
Das alles passte gut zu meinen Bestrebungen in den musikalischen Interpretationen. Der Klang von Farben und Formen hilft auf wunderbare Weise, eine unzerstörbare Harmonie zu finden. So könnte als ein weiteres Motto über der Ausstellung meiner Werke stehen: " Es lockt der Schmaus von Klang und Farbe".


Klang, Form und ein Tanz der Farben

Von Anne-Kathrin Auel

Austellungen werden oft musikalisch eröffnet. Ungewöhnlich ist, wenn die Künstlerin selbst diesen Part übernimmt. Keineswegs für Rusné Mataityté, die jetzt hier ihre grafischen Farbbilder zeigt. Die 38-jährige Litauerin, die in England lebt, ist eine international angesehene Geigerin. Mit ihrer Kasseler Freundin Margrit Julia Zimmermann hatte sie zur Ausstellungseröffnung 2000 in Sandershausen ein exquisites Programm. Die beiden Freundinnen, die sich seit ihrer Moskauer Studienzeit kennen, treten zusammen als Kaskados-Duo‘ auf. Rusné Mataityté gibt im Jahr bis zu 15 Konzerte.


Die Litauerin ist aber auch Malerin

Dass sie die Malerei neben dem professionellen Violinspiel und der Familie (2 Kinder) so perfekt betreibt, beeindruckt sehr. Die vielfältigen Begabungen wurden ihr in die Wiege gelegt: Ihre Mutter ist Bühnenbildnerin und stellte in Litauen mehrfach aus. Nicht minder beherrscht die Tochter das Spiel mit den Farben.
Bei der Wahl der Acrylfarben lässt sich die Künstlerin durch ihre Heimat inspirieren. Die frischen Farben, die man dort sieht, verwendet Mataityté in ihren Bildern. Die Palette reicht von giftgrün über feuerrot bis hin zu dunkleren, getragenen Farben.
In den Bildern "La Fontaine d‘ Arethuse" dominieren Farbverläufe: Sanft geht Bordeauxrot in Purpur über. Die Formen sind vielfältig, aber schematisch: Quadrate, Kreise und Dreiecke werden ornamental verbunden. Solche Fantasie lässt verschiedene Assoziationen zu: An einer Stelle erkennt man ein Schachbrett, eine andere erinnert an ein Feuerwerk. Auch die Serie ""Bolero" hat ihren Schwerpunkt in der Farbe. Das Spektrum, das sich zwischen Gelb und Blau bewegt, bildet einen "Tanz der Farben".

(HNA Kassel, 13. September 2000)


Die Klangsucherin

Von Siegfried Weyh

Musiker sind, so scheint es , noch mehr auf der Suche als andere Künstler. Vielleicht weil ihre Noten so unverrückbar auf dem Papier stehen. "Ich suche die Farbe von Klängen" - "Ich suche den Klang von Farben", sagt die als talentierte, poesievolle , an Klimt, Kandinsky und Japanischer Grafik orientierte litauische Geigerin und Malerin über sich. Die freie künstlerische Entfaltung zieht sie der finanziellen Sicherheit vor. Sie hat deshalb 1995 ihre feste Position als Konzertmeisterin des Göttinger Symphonieorchesters aufgegeben, hat nach England, nach Oxford geheiratet (einen litauischen Landsmann) und wurde zweimal Mutter. Eine Doppelmission trägt Rusné Mataityté in sich – der Vorname bedeutet übrigens "Glut". Sie ist eine glühende Kammermusikerin und Malerin weil da "jeder etwas bringt" und weil "die Menschen heute diese offene, selige Musik brauchen" und sie ist eine glühende Patriotin.

(Auszug aus Bericht in der Kasseler Zeitung vom 21. September 1999)

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