kunstzellen
Aktuelle Werke von Rita Schepp-Wohlgethan

18. Oktober bis 12. November 2014

Rita Schepp-Wohlgethan ist eine aufmerksame Künstlerin. Sie setzt sich gerne mit der Umgebung auseinander, in der sie ihre Kunstwerke präsentiert. Es ist ihr wichtig, inhaltliche Beziehungen herzustellen zwischen ihren Werken und dem Ort, an dem sie betrachtet werden können. Im Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie ist zu sehen, wie sich die Göttinger Künstlerin auf das Foyer des Forschungsinstituts eingelassen hat und wie sie durch Veränderung der Umgebung eine Ausstellungssituation gestaltet hat, in der sie ihre Werke adäquat präsentiert sieht.

"kunstzellen" hat Rita Schepp-Wohlgethan ihre Ausstellung genannt, in der sie die ganze Breite ihrer künstlerischen Ausdrucksformen, von Monotypien und Acrylbildern über Collagen und Fotos bis hin zu eigenen Texten, zeigt. Die Künstlerin lässt es absichtlich offen, auf welche Verbindung von "Kunst" und "Zellen" sie hinaus will.

Bei "Zellen" muss man unvermittelt an die kleinsten Einheiten des Lebens denken - eine Assoziation, die gerade in einer biologischen Forschungseinrichtung naheliegt. Um eine schlichte Illustration des Lebendigen geht es der Künstlerin aber nicht, auch wenn ihre Bilder eine starke, innewohnende Vitalität ausstrahlen.

"Gefängniszellen", in der die Kunst eingesperrt ist, hat Rita Schepp-Wohlgethan sicher nicht gemeint, auch wenn man im Hintergrund des Plakats und der Einladungskarte Strukturen sieht, die an vergitterte Gefängnisfenster erinnern mögen. Die Künstlerin erlaubt sich hierbei eine Anspielung auf die Gitterstellwände, die das Foyer zur temporären Ausstellungshalle machen.

Der Gedanke an "Klosterzellen", den Orten der Einkehr und Komtemplation der Mönche ist schon zielführender. So wie sich die Mönche in ihren engen Rückzugsbereichen mit der Schrift auseinandergesetzt haben, sollen Rita Schepp-Wohlgethans intime "Kunstzellen" den Betrachtern eine enge und ungestörte Auseinandersetzung mit ihren zum Teil kleinformatigen Werken ermöglichen.

Kunstzellen - künstliche Zellen? Die Besucher sind eingeladen, beim Gang durch den Parcours der Zellen im Foyer zu eigenen Assoziationen zu kommen.


Die Ausstellung ist vom 18.10. bis 12.11.2014 im Foyer und angrenzenden Räumen des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr zu sehen.

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