Nanna Bauschert-Engel
Verblüffung und Irritation
Collagen

Die Künstlerin über sich

Da ich neugierig auf die Schönheiten dieser Welt bin, erblickte ich das Licht drei Tage zu früh: am 22. Dezember 1934, als Westfälin. Schon als Kind spürte ich einen starken Widerwillen gegen alles Faschistische. Durch die Kriegswirren lernte ich sehr unterschiedliche Schulen kennen. Nach Ende des 1000jährigen Reiches nahm ich auf Klosterschulen unter anderem Einblicke in künstlerisches Tun und meine Liebe galt dem Gestalten mit Ton und mit Stein.

Aber ich wurde Medizinisch-Technische Assistentin und übte diesen Beruf in London, Essen und Tübingen aus. Die Kunst, ihre Geschichte und all ihre Faszinationen erfüllten meine freien Zeiten. In Tübingen begegnete ich meinem Mann, dem Holzschneider Heiner Bauschert, dessen Arbeiten nicht nur von mir sehr geschätzt wurden und werden. Nach seinem frühen Tod hinterließ er mir ein großes Werk. Ich sehe es als meine Aufgabe an, weiterhin Ausstellungen zu organisieren und zu gestalten.

Bei der Herausgabe der drei Bücher zu seinen Arbeiten, zu denen ich damals noch das Layout auf konservative Art machte, entdeckte ich meine Liebe zum Gestalterischen mit Papier. Daraus entwickelten sich ab 1989 meine ersten Collagen und späteren Ausstellungen:

  • 1992 - Galerie Riedenberg, Stuttgart
  • 1994 - Galerie Alte Kanzlei, Albstadt-Ebingen
  • 2001 - Rathaus Mössingen
  • 2003 - Rathaus Dettenhausen
  • 2006 - Tropenkrankenhaus Tübingen
  • 2007 - Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie "Kunst am Fassberg", Göttingen

Meine Bilder entstehen oft ohne Plan. Sie sind materialisierte Gefühle oder intime Dokumente von Raum und Zeit. Vergangenes, Mythologisches oder Gegenwärtiges durch das Medium der Collage aus Papier in eine neue Dimension zu führen, ist mein Anliegen. In diesem Sinne bin ich Autodidaktin.

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