Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften
Verblüffung und Irritation – Solo-p-Art-Malerei Nanna Bauschert-Engel, Heide Hübener, Mart de Vries, Harald Wiegleb
10. März bis 9. April 2007
So unterschiedlich die Techniken sind, mit denen die Künstler ihre Werke gestalten, so ähnlich ist doch ihr surrealer Ansatz. Es ist der andere Blickwinkel auf vermeintlich Vertrautes, der das Befremdliche der Darstellungen ausmacht. Indem sich die Ebenen der Realität, des Traumhaften und des Assoziativen vermischen, stellen sich neue Bezüge und Sinnzusammenhänge her, die der Erwartung entgegenlaufen und zu "Verblüffung und Irritation", so der programmatische Titel der Ausstellung, führen.
Nanna Bauschert-Engel zielt mit ihren Collagen auf die zumeist unbewussten Vorgänge beim Betrachter, die sich beim Erkennen oder Wiedererkennen von Bildern und Zeichen, wie wir sie aus Zeitschriften und der Werbung kennen, ereignen. Indem sie einzelne Aspekte dieser Bilder herauslöst und neu komponiert, schafft Sie neue Bilderwelten, deren dargestellte Bezüge uns mal befremden, mal entführen und mal aufrütteln wollen.
Heide Hübeners Zeichnungen drehen sich um soziale, technische oder wissenschaftliche Entwicklungen und deren mögliche Entgleisungen, wie sie sich bei der Fixierung auf das Machbare und ohne Rücksicht auf das Verantwortbare ereignen könnten. Das Mittel der Verfremdung dient ihr als humorvoller, ironischer und auch schon mal sarkastischer Stolperstein, um unseren Blick auf gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen zu schärfen.
Aus dem Nachlass von Mart de Vries stammen surreale Objektkästen, in denen er bekannte Gegenstände, oft Fundstücke, in ungewöhnlichen und überraschenden Kombinationen arrangierte und sie mit hintergründigen Untertiteln versah. Die Objektkästen erscheinen dabei wie kleine Ausschnitte einer befremdlichen Welt. Mit selbstironischer Distanz zu seinen kleinformatigen Kunstwerken nannte er die Holzkisten, in denen er seine Fundstücke vergrub, "Sachensärge".
Harald Wiegleb ist ein Maler des Fantastischen. Seine Gemälde wollen die uns umgebende Welt mit der Welt des Unbewussten verbinden. Er will Träume darstellen und verschüttete Bilder zu Tage fördern. Seine Gestalten sind erkennbar, aber nicht immer greifbar und entziehen sich dadurch einer eindeutigen Bezeichnung. Die Bilder gewinnen durch ihren assoziativen Charakter erst im Dialog mit dem Betrachter und dessen eigener Erlebnis- und Erfahrungswelt eine jeweils individuelle Bedeutung.