Karrieremöglichkeiten am Institut
Zusammenfassung
- Im Rahmen des MPI-NAT-Gästeprogramms besteht die Möglichkeit, sich als Manfred Eigen Fellow um ein zweijähriges Postdoc-Stipendium zu bewerben.
- Nach Ablauf des Manfred Eigen-Stipendiums kann die Postdoc-Zeit mit einem Mitarbeitendenvertrag um weitere drei Jahre verlängert werden.
- Die gesamte Postdoc-Phase am MPI-NAT dauert maximal fünf Jahre.
- Je nach individueller Qualifikation bestehen weiterführende Karriereoptionen, die jedoch alle zeitlich befristet sind (kein tenure track).
- Individuelle Beratung zur Karriereentwicklung und Forschungsförderung steht Postdocs am MPI-NAT zur Verfügung.
Postdoc-Phase
Es gibt zwei Möglichkeiten, nach der Promotion als Postdoc Grundstein für eine wissenschaftliche Karriere zu legen.
Erstens kann man sich im Rahmen eines Gästeprogramms des MPI-NAT um ein Stipendium als Manfred Eigen Fellow bewerben. Dieses Stipendium kann bis zu zwei Jahren gewährt werden. Ein solches Stipendium ist eine Auszeichnung – es gibt Freiheit und Unabhängigkeit, sich ganz einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt eigener Wahl zu widmen. Eine Einschränkung besteht nur darin, dass für diese Arbeiten ein Gaststatus in einer Abteilung oder Forschungsgruppe gegeben sein muß, was eine thematische Abstimmung und Akzeptanz des Forschungsvorhabens durch die jeweiligen Gruppenleitung erfordert. Am Ende der zwei Jahre besteht die Möglichkeit, auf eine TVöD 13-Postdoc-Stelle zu wechseln. Dies erfordert allerdings die Zustimmung der entsprechenden Gruppenleitung, wobei die Entscheidung über die Übernahme spätestens 18 Monate nach Stipendien-Beginn erfolgen soll.
Zweitens können interessierte Postdocs gleich auf einer TVöD13-Stelle angestellt werden. Diese Stellen sind normalerweise in der Themenwahl nicht frei, sondern eingebunden in laufende Projekte der Forschungsgruppe, wobei deren Leitung als vorgesetzte Person weisungsbefugt ist.
Insgesamt ist die Postdoc-Phase am MPI-NAT auf fünf Jahre begrenzt. Die Vertragsdauer von TVöD-Verträgen soll beim ersten Abschluss einen Zeitraum von zwei Jahren nicht unterschreiten und ist unabhängig von der Finanzquelle, die in dieser Zeit aufgrund finanzieller Zuwendungen durch unterschiedliche Förderer (Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), EU, Industrie, Philanthropie, etc.) wechseln kann. Vertragsverlängerungen können kürzer befristet sein. Die insgesamt fünfjährige Postdoc-Phase (Unterbrechungen durch Elternzeit führen zu einer automatischen Vertragsverlängerung) wird von jährlichen Statusgesprächen mit den Vorgesetzten begleitet. Postdocs haben die Möglichkeit, sich über ihre Karrierechancen inner- und außerhalb von Akademia regelmäßig zu informieren und individuell beraten zu lassen. Kurse mit karrierebezogenen Themen, eine individuelle Karriereberatung und Beratung für individuelle und generelle Fördermöglichkeiten einschließlich Kursen zur erfolgreichen Antragstellung werden am Institut angeboten.
Nach fünf Jahren (unabhängig von der Finanzierung durch ein Manfred Eigen-Stipendium und/oder einen TVöD-Vertrag) ist die Postdoc-Phase am Institut abgeschlossen. Die Weiterbeschäftigung der Mitarbeitenden ist dann unter Umständen als wissenschaftliche Mitarbeitende (siehe unten) möglich. Allerdings gibt es, von seltenen Ausnahmen abgesehen, keine Überleitung in eine permanente Stelle am Institut, auch nicht bei hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen.
Wissenschaftliche Mitarbeitende
Nach der Postdoc-Phase können Forschende als wissenschaftliche Mitarbeitende ("Staff Scientist") übernommen und in Absprache mit den Vorgesetzten als Projektgruppenleiter*in angestellt werden. Dabei werden Promovierende und/oder Postdocs in einem definierten Projekt innerhalb einer Abteilung/Forschungsgruppe angestellt, bleiben dabei allerdings wissenschaftlich weisungsgebunden. Wissenschaftliche Unabhängigkeit am MPI-NAT haben nur Stipendiat*innen im Rahmen ihres Forschungsprojekts, Forschungsgruppenleiter*innen und Direktor*innen.
In unregelmäßigen Abständen besteht auch die eher seltene Möglichkeit, als unbefristete*r wissenschaftliche*r Mitarbeite*r in der Abteilung zu verbleiben bzw. in wissenschaftliche Infrastrukturbereiche des MPI-NAT zu wechseln.
Es bietet sich an, Lehr-Erfahrung im Rahmen der International Max Planck Research Schools zu sammeln, um so gegebenenfalls einen Qualifikationsnachweis für anschließende Positionen zu erhalten, die nicht ausschließlich in der Forschung angesiedelt sind (zum Beispiel Universitätsstellen).
Forschungsgruppenleiter*in
Während oder im Anschluss an die Postdoc-Phase können Mitarbeitende auf Vorschlag eines Kollegiumsmitglieds als Forschungsgruppenleiter*in berufen werden. Der zeitlich befristete Status (fünf Jahre, höchstens bis zur Pensionierung des*r Direktors*in) setzt voraus, dass eine Empfehlung der "Forschungsgruppenleitendenkommission" des Instituts erfolgt, deren Votum auf mindestens zwei externen Gutachten basiert. Die Berufung zum*r Forschungsgruppenleiter*in setzt zusätzlich einen Kollegiumsbeschluss voraus und muss durch den zuständigen Vizevorsitz der MPG bestätigt werden. Der Etat der Forschungsgruppe wird mit den zuständigen Abteilungsleitenden verhandelt. Forschungsgruppenleitende sind wissenschaftlich unabhängig und administrativ einer Abteilung am MPI-NAT zugeordnet. Die Leitung einer Forschungsgruppe und die verhandelten Ressourcen sind auf fünf Jahre festgelegt und können nach erneuter Begutachtung (siehe oben) durch Kollegiumsbeschluss jeweils um weitere fünf Jahre verlängert werden.
Forschungsgruppenleitende am MPI-NAT sind außerdem alle drittmittelfinanzierten, extern evaluierten Arbeitsgruppenleitende (z. B. Max-Planck-Forschungsgruppenleitende, themenunabhängige Forschungsgruppen der MPG, Emmy-Noether-Gruppen der DFG, Biofuture-Gruppen, etc.) für die Laufzeit der Bewilligung durch den Drittmittelgeber. Das Institut stellt dabei Arbeitsplätze und Infrastruktur zu den am Institut üblichen Konditionen für die Gruppe zur Verfügung. Max-Planck-Forschungsgruppenleitende sind sowohl wissenschaftlich als auch administrativ der MPG zugeordnet, alle anderen Forschungsgruppen werden über eine Abteilung am MPI-NAT administriert. Statusgespräche finden jährlich statt.
MPI-NAT Faculty
Alle Forschungsgruppenleitenden sind Mitglieder der "MPI-NAT-Faculty", nehmen regelmäßig an der Evaluation durch den Fachbeirat des Instituts teil und erhalten eine Lehrbefugnis im Rahmen der Göttinger Graduiertenschule für Neurowissenschaften, Biophysik und Molekulare Biowissenschaften (GGNB).
Grundsätzlich gilt, dass Stellen für wissenschaftliche Mitarbeitende, Projekt- und Forschungsgruppenleitende befristet sind. Eine Tenure track-Option für Projekt- und Forschungsgruppenleitende gibt es am MPI-NAT nicht. Das Kollegium geht davon aus, dass individuell unterschiedliche Karriereoptionen während und nach der Postdoc-Phase außerhalb des Instituts wahrgenommen werden.