Eine Stadt voller Planck

Eine Stadt voller Planck

Zum 75. Geburtstag der Max-Planck-Gesellschaft haben wir uns auf Spurensuche in Göttingen begeben und einige Orte mit Max Planck-Bezug entdeckt.

Merkelstraße und Hainholzweg

Am 16. Mai 1945 kam Max Planck auf Initiative britischer und US-amerikanischer Alliierter nach Göttingen. Als ehemaliger Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft sollte er von hier ihre Neuordnung koordinieren. In den Jahren vor seinem Tod stellte Planck so die Weichen zur Gründung der Max-Planck-Gesellschaft. An seinen beiden Göttinger Wohnorten im Ostviertel in der Merkelstraße und im Hainholzweg erinnern heute Plaketten an den berühmten Bewohner.

Stadtfriedhof

Am 4. Oktober 1947 starb Max Planck im Alter von 89 Jahren in Göttingen. Am Fuß des schlichten Grabsteins ist die Formel des Planck’schen Wirkungsquantums eingraviert. Zusätzlich ist er auf dem Stadtfriedhof neben Max Born, Otto Hahn, Manfred Eigen und weiteren Nobelpreisträgern im sogenannten Nobel-Rondell verewigt, einer Gedenkstätte zu Ehren der Nobelpreisträger, die in Göttingen geforscht und gelebt haben.

Max-Planck-Gymnasium

Die älteste Schule Göttingens wurde 1586 gegründet. Sie liegt im Herzen der Stadt am Theaterplatz und unterrichtet circa 900 Schüler*innen. Seit Max Plancks Todestag im Oktober 1947 trägt sie dessen Namen.

Kameradschaftshaus der Aerodynamischen Versuchsanstalt

Die Wiege der Max-Planck-Gesellschaft befindet sich in der Bunsenstraße 10 in Göttingen, dem Kameradschaftshaus der ehemaligen Aerodynamischen Versuchsanstalt. Am 26. Februar 1948 gründete sich hier die Nachfolgerin zur Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Das Amt des ersten Präsidenten übernahm der Chemiker und Nobelpreisträger Otto Hahn. Heute beherbergt das Kameradschaftshaus die Kantine des Göttinger Standorts des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums.

Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation

Der Physiker Ludwig Prandtl gründete das Kaiser-Wilhelm-Institut für Strömungsforschung in Göttingen, das im Jahr 1925 eröffnet wurde. Das in den Nachkriegsjahren als Max-Planck-Institut für Strömungsforschung weitergeführte Institut änderte im Jahr 2004 seinen Namen zu MPI für Dynamik und Selbstorganisation. Die Wissenschaftler*innen untersuchen komplexe Systeme, wie Turbulenzen in Wolken, neuronale Netzwerke oder die Physik lebender Materie in biologischen Zellen.

Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

Gegründet wurde das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung 1934 in der Region Mecklenburg, war lange Zeit in Katlenburg-Lindau ansässig und nennt seit 2014 Göttingen seine Heimat. Auch der Forschungsfokus wandelte sich im Laufe der Jahre. Standen zunächst die Stratosphäre und Ionosphäre der Erde im Mittelpunkt, beschäftigt sich das Institut seit 1997 ausschließlich mit Planeten- und Sonnenphysik.

Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften

Das MPI-MMG ging 2007 aus der Umstrukturierung des MPI für Geschichte hervor (gegründet 1956). Es widmet sich der Erforschung von gesellschaftlicher Vielfalt in ihren unterschiedlichen Aspekten. Die Wissenschaftler*innen beschäftigen sich mit Fragen des menschlichen Zusammenlebens – von friedlich bis konfliktreich.

Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften

Unser MPI existiert in seiner heutigen Form erst seit Januar 2022. Doch die Geschichte der beiden Vorgänger-Institute reicht weit zurück. Die Medizinische Forschungsanstalt der KWG gründete sich 1947, kurze Zeit später wurde sie in die MPG aufgenommen, ab 1965 trug sie den Namen MPI für Experimentelle Medizin. Das ehemalige MPI für biophysikalische Chemie ging 1971 aus der Zusammenlegung der Göttinger MPI für physikalische Chemie und für Spektroskopie hervor. Seit mehr als einem Jahr vernetzen wir am MPI-NAT nun die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung mit medizinischen Forschungsansätzen.

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